Agroforst

Gleich vorweg muss erwähnt werden, dass es bei Agroforst nicht darum geht, landwirtschaftliche Nutzfläche in Wald umzuwandeln, sondern darum, landwirtschaftlich genutzte Flächen zu Agroforstsystemen aufzuwerten. Weiter stellen Agroforstsysteme auch keine Konkurrenz zum Wald dar. Vielmehr helfen diese mit, in Form von Biomasse der zukünftigen Energieknappheit vorzubeugen. Weiter wird mit Agroforstsystemen die Artenvielfalt gefördert, das Landschaftsbild aufgewertet und die Nitratauswaschung vermindert. Auch die Bodenerosion, verursacht durch Wind und Wasser, kann verhindert werden. Die im Jahr 2011 angelegte 1 ha grosse Agroforstfläche “Asp 3934” umfasst gut 50 Espen. Die Espen werden voraussichtlich im Jahr 2042, wenn der Generationswechsel sich anbahnt, Energieholz liefern. Danach schlagen die Baumstöcke nochmals aus und wachsen wieder 30 bis 35 Jahre heran.

Die Reihen sind in Nord- Süd Ausrichtung angelegt, was einen gleichmässigen Schattenwurf auf die darunterliegende Kultur zur Folge hat. Die Bäume werden im Laufe der Zeit auf 7-9 m hochgeastet, so wird die maschinelle Feldarbeit nicht durch rausragende Äste gestört.

Offener Ackerbau (OF) wird bis 1.5 m an die Baumreihe heran betrieben. Bei Reihenabständen von 27 m ergibt dies ein 24 m breiter Ackerstreifen, was wiederum auf die Bodenbearbeitung und auf die Saat mit 3 m breiten Arbeitsgeräten abgestimmt wurde. Wird Futterbau mit geschlossener Ackerfläche (GF) z.B. in Form einer Kunstwiese betrieben, so werden 27 m genutzt. Bei einer Arbeitsbreite von 4.5 m beim Schwader ergibt dies genau 3 Schwaden. Selbst bei Side by Side Ernteverfahren bleibt da genügend Platz für die Wendemanöver. Zwischen Feldrand und Baumreihe wurde ein Abstand von 9 m eingerichtet.

Auf unserem Betrieb wird Forst- sowie Agroforstwirtschaft betrieben. Diese beiden Systeme zur Energie- und Nutzholzholzgewinnung konkurrenzieren sich auf keine Art und Weise, sondern ergänzen sich vielmehr.