Kulturen
Auf unseren Feldern wird ausschliesslich Futterbau für unsere Tiere betrieben. Der grösste Teil ist Grönland. Dieses teilt sich je zur Hälfte in Naturwiesen und Kunstwiesen auf, wobei die Naturwiesen, auch Dauergrönland genannt, nicht gepflügt werden. Die Kunstwiese ist in der Fruchtfolge auf Ackerland integriert. Weiter in der Fruchtfolge eingebaut sind Silagemais, Triticale und Gerste.
Die Naturwiese ist auf dem Asphof dort anzutreffen, wo kein Ackerbau betrieben werden kann. Das kann topographischer, baumtechnischer und/ oder bodenstruktureller Natur sein. Die Naturwiese weist eine standortangepasste, artenreiche Pflanzenvielfalt auf. Ausgeglichen mit 50-70% Gräser, 10-30% Kleearten und 10-30% Kräutern bietet die Dauergrönlandfläche unseren Weidetieren eine ausgeglichene Futterbasis während der gesamten Vegetationszeit.
Die auf unserem Ackerland nach der Gerste angebauten Kunstwiesen setzen sich aus diversen Gräsern wie english Raigras, Knaulgras, Timote und Wiesenschwingel zusammen. Diese liefern vor allem Energie. Als Proteinlieferanten sind Luzerne und Rotklee enthalten. Speziell mit der Luzerne kann auf natürliche Weise Luftstickstoff im Boden gebunden werden. Zusätzlich liefert diese auch unter trockenen Witterungsverhältnissen hohe Erträge und hilft so mit, die Sommerdepression der Gräser zu überbrücken. Diese Mischung wird für die Winterfütterung als Dürr- so wie Silagefutter konserviert. Der letzte Aufwuchs im Herbst wird dann beweidet.
Auf die im dritten bis vierten Standjahr stehende Kunstwiese folgt nach dem ersten Schnitt im Mai Silagemais. Der Mais wurde 1493 durch Christoph Columbus von Amerika nach Europa gebracht. Nur dank neuer, weniger kälteempfindlicheren Sorten wurde bei uns der Maisanbau ab 1960 möglich. Der Mais gehört demzufolge wie auch die Kartoffel oder die Tomate zu den Neophyten. Ohne vorgängige Bodenbearbeitung wird das Saatgut in die vorgefrästen Streifen im Abstand von 75 cm abgelegt, alles in einem Arbeitsgang. Dieses Verfahren spart Arbeit und eine Menge Treibstoff. Der nichtbearbeitete Grünstreifen zwischen den Reihen verhindert die beim Mais oft vorkommende Bodenerosion und fördert das Wasserspeichervermögen im Boden. Weiter bleibt die Tragfähigkeit des Bodens erhalten, was im Herbst die Erntearbeit erleichtert.
Triticale, X- Triticosecale ist ein Getreide, das aus der Kreuzung von Hartweizen (Triticum) und Roggen (Secale) gezüchtet worden ist. Sie dient hauptsächlich als Futtergetreide, da die Backfähigkeit weniger gut ist als bei der Mischung von Weizen, Weichweizen und Roggen. Der Anbau von Triticale gleicht demjenigen von Weizen. Die Pflanze zeichnet sich durch eine gute Anpassungsfähigkeit aus, ist anspruchslos und auch für den Anbau in höheren Lagen geeignet. Noch im selben Jahr, nach der Maisernte, wird Wintertriticale bis Ende Oktober gesät. Geerntet wird im darauffolgenden Jahr anfangs August. Das Korn wird im Getreidesilo gelagert und nach und nach mit der hofeigenen Mahl- und Mischanlage zu Energiefutter verarbeitet. Das Stroh wird in Grossballen gepresst und als Einstreue für unsere Tiere verwendet. Später wird das im Mist gebundene Stroh wieder auf unseren Feldern verteilt. So wird das Stroh lediglich für einen kurzen Moment dem Stoffkreislauf entzogen, bevor es dann wieder zu diesem zurückkehrt.
Die Gerste stammt ursprünglich aus Ostasien (Westchina, Tibet, Nordindien, Pakistan, Afghanistan) und galt als Unkraut. In der Schweiz ist Gerste heute das wichtigste Futtergetreide. Nach der Triticaleernte wird die Wintergerste von September bis Oktober ausgesät. Anfangs Juli wird dann geerntet. Die Verwendung des Korns und des Strohs ist mit dieser der Triticale identisch. Im August wird wieder eine Kunstwiese angesät.